Vorwort
Sehr geehrte Damen und Herren aus Politik und Verwaltung, liebe Gäste, verehrte Freunde,
unseren Verein „Berliner Späti e.V.“ gibt es nun schon seit zwei Jahren. In dieser Zeit haben wir gemeinsam viel geschafft und bewirkt. Darauf bin ich stolz.
Die Spätis gehören zu Berlin wie der Checkpoint Charlie, der Mauerpark oder die BVG. Sie prägen und verändern das Gesicht unseres Kiezes, sind einfach Teil der Kiezkultur. Schade, dass der Bedarf für einen solchen Verein erst so spät erkannt wurde und ohne Druck von außen wahrscheinlich nicht gegründet worden wäre.
Druck, der etwas nachgelassen hat, aber leider immer noch viel zu groß ist. Es geht um das Ladenöffnungsgesetz. Leider ist es nach wie vor so, dass Spätis an Sonn- und Feiertagen nicht öffnen dürfen. Sie sind unerklärlicherweise nach wie vor nicht gleichgestellt mit Tankstellen und Bahnhofsgeschäften, denen es erlaubt ist, sonn- und feiertags zu verkaufen.
Diese Frage ist für mich und meine Mitstreiter, die einen Späti führen, existenziell, denn der Sonntag ist für uns der umsatzstärkste Tag der Woche. Fällt er weg, müssen wir Mitarbeiter entlassen oder sogar ganz schließen. Die regelmäßig durch die Ordnungsämter verhängten Bußgelder setzen uns zusätzlich hinzu. Die Spätis sorgen für zusätzliche Steuereinnahmen und schaffen Arbeitsplätze.
Ich appelliere nochmal an die Landes- und Bezirkspolitiker, unsere Sorgen zu erhören und endlich Klarheit zu schaffen. Lasst uns gemeinsam unsere Spätis retten! In Einzelgesprächen geben mir Politiker fast immer Recht. Doch wenn es darum geht, dass Ladenöffnungsgesetz neu zu definieren und anzupassen, geschieht leider – nichts. Gesetze sind dazu da, um Menschen das Leben zu erleichtern, nicht, um es ihnen schwer zu machen. Sie sind nicht in Stein gemeißelt und für die Ewigkeit bestimmt. Hier wünsche ich mir mehr Flexibilität und Feingespür von unseren Volksvertretern!
Wir waren in anderen europäischen Hauptstädten wie Paris oder London. Dort haben ähnliche Geschäfte auch an Feiertagen geöffnet, sie sind damit attraktiv für Einheimische und Touristen. Selbiges gilt für Berlin, dass immer mehr Besucher anzieht. Hier empfiehlt es sich, über den Tellerrand hinauszuschauen. Wir müssen als deutsche Hauptstadt auch international konkurrenzfähig bleiben. Einen Beitrag dazu können Spätis leisten, die auch an Sonn- und Feiertagen geöffnet haben.
Ein freies Verkaufsrecht an allen Tagen des Jahres sichert den dauerhaften Erhalt unserer Geschäfte – und damit unsere einmalige Kiezkultur. Ein Ziel, für das es sich zu kämpfen lohnt. Ein Ziel, wofür wir und ich auch weiter kämpfen werden. Mein Berlin, mein Späti! Besser späti, als nie!
Alper Baba
Erster Vorsitzender des Berliner Späti e.V.
- Juli 14, 2020
- 2:51 pm
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